Die Nachkalkulation dient dazu den geplanten Erfolg eines Vorhabens (Projekt oder Auftrag) zu überwachen. Hierbei werden die erzielten Erträge den Aufwendungen gegenübergestellt. Als Ergebnis wird dann der Roherlös für einen Kostenträger errechnet. Die aus der Kostenträgerzeitrechnung ermittelten Gemeinkostenzuschlagsätze können kann kalkulatorisch mit einbezogen werden. Somit ist die Gewinnermittlung eines Kostenträgers möglich.
Die Kostenträgerrechnung bezieht sich in erster Linie auf die realisierten Geschäftsvorgänge, das heißt, dass die Kosten und Erträge auf der Basis der Buchhaltung (Journal) ermittelt werden.
Um aber die Vollständigkeit bereits vor Abschluss aller Vorgänge gewährleisten zu können, werden die noch nicht realisierten Geschäftsvorgänge ermittelt. Diese sind:
Das Schema der Nachkalkulation stellt sich wie folgt dar:
+ realisierte Umsatzerlöse
+ noch nicht realisierte Umsatzerlöse
= Gesamtleistung
+ realisierte Materialeinzelkosten
+ noch nicht realisierte Materialeinzelkosten
+ Materialgemeinkosten
= Materialkosten
+ Fertigungslöhne
+ Fertigunsgemeinkosten
= Fertigungskosten
+ Gesamtleistung
- Materialkosten
Roherlös I
- Fertigungskosten
Roherlös II
- Verwaltungsgemeinkosten
- Vertriebsgemeinkosten
= Gewinn
Die realisierten Umsatzerlöse sind die bereits berechneten Auftragspositionen. Da hinter jedem Fakturavorgang auch eine Buchung in der Buchhaltung erzeugt wird, lassen sich diese Erlöse aus dem Buchungsjournal ermitteln:
select sum(saldowertmw)
from journal, kontorahmen
where auswkto = kontonummer
and kostenart = Erlös
Damit sind die Ertragspositionen gemeint, die dem Kunden noch nicht berechnet wurden. Hierfür müssen zwei Arten unterschieden werden:
select sum(saldowertmw)
from journaltemp, kontorahmen
where auswkto = kontonummer
and kostenart = Erlös
and bnrjournal is null
select sum(mwsteuerbem/anz*(anz-agli)) from atrp
Die reaslisierten Materialeinzelkosten entsprechen der Materialzugang, der wertmäßig feststeht, das heißt, für dessen Lieferung eine Rechnung gebucht wurde.
select sum(saldowertmw)
from journal, kontorahmen
where auswkto = kontonummer
and kostenart = Materialeinzelkosten
Die noch nicht realisierten Materialeinzelkosten setzen sich aus den Bestellpositionen zusammen, die noch nicht berechnet wurden und zusätzlich aus den erfassten manuell erfassten Materialbuchungen in der Buchhaltung, die noch nicht gebucht, sondern nur erfasst wurden.
select sum(mwsteuerbem/anz*(anz-agli)) from bstp
select sum(saldowertmw)
from journaltemp, kontorahmen
where auswkto = kontonummer
and bnrjournal is null
and kostenart = Materialeinzelkosten
or kontoart = 1160008
Die Fertigungslöhne werden entweder aus der Zeiterfassung gelesen oder sie müssen manuell auf statistische Konten (z.B. Konto 9210 im SKR03) kostenträgerbezogen erfasst werden. Die Daten ermitteln sich dann auf dem entsprechenden Konto, das vorgegeben werden muss.
select sum(saldowertmw) where kostenart = Fertigungslöhne
Die Gemeinkosten werden auf der Basis der Buchungen ermittelt, die über einen bestimmten Zeitraum gebucht wurden, ohne jedoch einzeln auf einen Kostenträger zugeordnet worden zu sein. Man unterscheidet zwischen 4 verschiedenen Gemeinkostenarten:
- Materialgemeinkosten
- Fertigungsgemeinkosten
- Vertriebsgemeinkosten
- Verwaltungsgemeinkosten
Die entsprechenden Zuschlagsätze werden zwar über die Kostenträgerzeitrechnung ermittelt, jedoch müssen sie in der Maske Gemeinkostenstammdaten in Form eines Prozentsatzes vorgegeben werden.