Kostenträgerzeitrechnung

Definition

Die Aufgabe der Kostenträgerzeitrechnung ist über einen festgelegten Zeitraum (z.B. Monat) das Betriebsergebnis zu ermitteln. Sie berücksichtigt sämtliche angefallenen Kosten des Zeitraums. Damit bildet die Kostenträgerzeitrechnung auch die Basis für die Ermittlung der Gemeinkostenzuschlagsätze.

Es ist nicht erwünscht, dass sich die Geminkostenzuschlagsätze monatlich oder gar permanent ändern. Deshalb werden die ermittelten Gemeinkostenzuschlagsätze nicht automatisch in die Kalkulationen übernommen, sondern müssen manuell in die Gemeinkostenstammdaten eingetragen werden.

Bestimmung des Gemeinkostentyps

Mit dem Gemeinkostentyp wird bestimmt, wie die Kostenbuchung die Kostenträgerzeitrechnung beeinflusst. Man unterscheidet analog zum Kalkulationsschema in der Kostenträgerrechnung zwischen folgenden Gemeinkostentypen:

  • Materialeinzelkosten
  • Materialgemeinkosten
  • Fertigungslöhne
  • Fertigungsgemeinkosten
  • Verwaltungsgemeinkosten
  • Vertriebsgemeinkosten

Die Gemeinkostentyp wird im Stammsatz der Kostenart hinterlegt. Bei der Buchung wird diese dann gezogen. Dies gilt dann, wenn die Kostenart, die ebenfalls dem Buchungskonto hinterlegt wurde, immer zum gleichen Gemeinkostentyp zugeordnet werden kann (z.B. Büromaterial = Verwaltungsgemeinkosten). Für manche Kostenarten ist es jedoch nicht möglich diese zu 100% einer Gemeinkostenart zuzuordnen (z.B. Buchungskonto = Strom, aber Strom Lager = Materialgemeinkosten, Strom Produktion = Fertigungsgemeinkosten und Strom Verwaltung = Verwaltungsgemeinkosten. Die Konstellation zwsichen Gemeinkostentyp und Kostenstelle wird in einer separaten Tabelle eingetragen. Dort kann nun für die Kostenart die Zuordnung in Abhängigkeit der Kostenstelle die Gemeinkostenart eingetragen werden.

Ermittlung der Deckung der Gemeinkosten

In den Gemeinkostenstammdaten werden die Zuschlagsätze eingetragen, die für einen bestimmten Zeitraum (Monat oder Jahr) gültig sind. Summiert man nun die Buchungen auf den einzelnen Gemeinkostentypen über einen festgelegten Zeitraum (Monat/Jahr) und setzt Sie miteinander ins Verhältnis, kann eine Kostenüber- oder -unterdeckung für die einzelnen Gemeinkostentypen ermittelt werden.

Beispiel:
Es werden folgende Jahressummen ermittelt:

Materialeinzelkosten = 2.500.000,00
Materialgemeinkosten = 50.000,00
hinterlegt Gemeinkostensatz für Materialgemeinkosten = 2,2%

Der realisierte Materialgemeinkostensatz beträgt 2,0% (=50.000/2.500.000*100)
Es entstand über den Auswertungszeitraum eine Kostenüberdeckung von 0,2%

Die Kostendeckung kann auf der jeweiligen Basis ermittelt werden:

Berechnungsbasis Gemeinkostenart
Materialeinzelkosten Materialgemeinkosten
Fertigungslöhne Fertigungsgemeinkosten
Herstellkosten* Vertriebsgemeinkosten
Herstellkosten* Verwaltungsgemeinkosten

*Die Herstellkosten werden aus der Summe der Materialeinzelkosten, Materialgemeinkosten, Fertigungslöhne und Fertigungsgemeinkosten gebildet.

mod_klr/ksttr/zeitrechn.txt · Zuletzt geändert: 01.03.2020 08:25 (Externe Bearbeitung)
 

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